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Alfred Hirsch

Der Code zum Sinn des Lebens ist der Augenblick

Der Code zum Sinn des Lebens ist der Augenblick

Vom Segen und der wachsenden Bedeutung der Meditation für Christen und die gesamte Erde

Wie kann ich Gott erfahren? Die Antwort auf diese uralte Frage kommt nicht aus theoretischem religiösem Wissen, sondern vielmehr aus der Tradition der christlichen Mystik. Der christliche Glaube ist weniger eine philosophische Lehre, sondern ein Tag für Tag zu gehender Weg. In diesem Sinne ist - metaphorisch betrachtet - auch die Pilgerreise ein Weg der Selbstfindung und inneren Transformation, auf dem der Gläubige sich von festgelegten Vorstellungen und profanen Gewohnheiten löst, um das Mysterium des Lebens und die Einheit mit Gott zu entdecken. Alfred Hirsch gibt seinen Leserinnen und Lesern alltagstaugliche spirituelle Übungen an die Hand, die helfen, Gott als allgegenwärtig neu zu erfahren. Meditationen wirken in diesem Zusammenhang als praktische Software der christlichen Mystik, die das Bewusstsein der Einheit allen Lebens fördert.

Seiten: 144

Alfred Hirsch

ISBN:978-3-8107-0394-1

Seiten: 144

Normaler Preis €15,00 EUR
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Alfred Hirsch

Alfred Hirsch lebt im bayrischen Dillingen und ist Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Dillingen/Donau. Er ist seit über 35 Jahren im Seelsorgedienst tätig und gehört der Weltgemeinschaft für christliche Meditation (WCCM) an. Alfred Hirsch unterweist Erwachsene und Kinder in christlicher Meditation. Unter dem Sternenhimmel gestaltet er Pilgerwanderungen und Beobachtungsnächte mit dem Teleskop.

Leseprobe

Eine meiner Lieblingsstellen in der Heiligen Schrift steht im Lukasevangelium. Sie wird auch das Evangelium im Evangelium genannt. Hier leuchtet in einer biblischen Erzählung komplett das Herz der Frohen Botschaft Jesu auf: Ein bedingungslos liebender Gott möchte uns nach Hause ziehen. Es ist die Parabel vom barmherzigen Vater (Lk 15,11–32), die diese wunderbare Wahrheit bekundet:
Der Sohn in dieser Parabel kehrt erst zum Vater heim, als er in eine schmerzhafte und beschämende Sackgasse geraten ist.
Zumeist werfen uns im Leben zwei Dinge aus unserer Komfortzone, entweder eine schmerzliche Leiderfahrung oder eine tiefe Liebeserfahrung. Gleichzeitig sind es aber genau diese Krisen, die uns zu Einkehr und Umkehr her­ausfordern und uns wachsen lassen.
Zu einer persönlichen Sackgasse ist für mich in meinen Zwanzigerjahren die Frage nach dem Sinn des Lebens ge­worden. Immer wieder habe ich versucht, die Antwort al­lein mit meinem menschlichen Verstand zu finden, indem ich viele Bücher über Philosophie, Theologie und Wissen­schaft gelesen habe. Erst als ich merkte, dass ich mich auf diesem Weg im Kreis drehe, bin ich hellhörig geworden für einen ganz anderen Pfad. Es ist der Pilgerweg der Me­ditation, der die Wahrnehmung des Augenblicks im Fokus hat. In diese Zeit fiel eine Begegnung mit einem befreun­denden Jesuiten aus Ungarn, der als Seelsorger immer in unserer Pfarrgemeinde die Ferienvertretung übernahm. Sein liebenswürdiger Umgang mit den Menschen, seine Ausstrahlung und seine Demut haben mich fasziniert.
Eine Schlüsselstelle in meinem Leben wurde mir eines Ta­ges seine Erzählung über den Kontemplationslehrer Franz Jalics SJ. Er berichtete mir dabei von seinen Meditations­kursen bei Jalics.
Von diesem Moment wusste ich, warum mein Freund ein begnadeter Seelenführer war. Er war geprägt von sei­ner Meditationspraxis, die er täglich ausübte. In dieser Zeit erwachte in mir ein Funke, die Sehnsucht nach Gottes Gegenwart. Dieses Sehnen hat sich verstärkt, als ich dann selbst mehrmals bei Franz Jalics einen Meditationskurs besuchte.
Natürlich gab es in meiner Meditationspraxis auch Rückfälle und Fehlstarts. Aber dieses Sehnen nach Got­tes Gegenwart führte mich immer wieder zur Meditation zurück. Es ist wie ein sanfter Zug zu meiner Lebensquelle, meiner inneren Heimat. Ja gerade die Zeiten, in denen ich nicht meditierte, ließen mich spüren, wie mir die tägliche Meditationspraxis fehlte. Wer einmal an den Früchten der Meditation geschmeckt hat, Gottes Nähe erlebt, möchte sie nicht mehr missen.
Der Herzensgrund, der mich bewegt, dieses Buch zu schreiben ist, möglichst vielen Menschen bewusst zu ma­chen, welch unglaublichen Reichtum die Praxis der Me­ditation in das eigene Leben hereinbringt.
Konkret gehe ich im Buch auf die Meditationspraxis des Benediktiners John Main ein. Mains Ruf nach mehr Mys­tik im Christentum durch eine kontemplative Ausrich­tung ist heute nicht nur aktuell, sondern noch dringlicher als zu seiner Zeit.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass einer der größ­ten Mystiker des 20. Jahrhunderts, Bede Griffiths OSB, in John Main, mit seinem hinterlassenen spirituellen Erbe, einen der wichtigsten spirituellen Lehrer für die Zukunft gesehen hat.
Ein weiterer Grund, das Buch zu verfassen, ist die ak­tuelle Situation der Kirche, die wie die Politik und unsere Beziehung zur Natur in meinen Augen an einer Zeiten­wende steht. Es braucht neue Wege, neue Lösungsansät­ze. Jetzt geht´s um das Ganze, um unsere Erde.
Ich bin überzeugt, dass Gott für jeden Einzelnen und für die Kirche insgesamt immer wieder gerade eine Sack­gasse nutzt, um auf neue Wege aufmerksam zu machen.
Blicke ich auf die Kirche, beobachte ich trotz aller schädigenden Entwicklungen zwei positive Strömun­gen. Auslöser ist jeweils eine Krise, die immer mehr zu einer Einkehr und Umkehr herausfordert. Das erste Defizit ist eine »Naturvergessenheit«, das zweite eine »Mystikvergessenheit«.
Im Buch werde ich darauf eingehen, wie in meinen Au­gen Gott diese beiden Defizite nutzt, um uns zu zeigen, wohin sich die Kirche in Zukunft bewegen soll, damit sie zu keinem Auslaufmodell wird.
Dieses Buch ist auch ein Dank an die begnadeten Me­ditationslehrer, John Main OSB und Franz Jalics SJ, die von Gott auserwählt waren, Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen.