Home | | Geistliche Übungen mit Bruder Rafael
Zu Produktinformationen springen
1 von 1

Juan Antonio Martinez-Camino

Geistliche Übungen mit Bruder Rafael

Geistliche Übungen mit Bruder Rafael

Der heilige Rafael Arnáiz-Barón (1911-1938) ist einer der bedeutendsten Mystiker des 20. Jahrhunderts. Seine enge geistliche Verwandtschaft mit jenem anderen großen Mystiker des „Goldenen Zeitalters“ Spaniens, dem heiligen Ignatius von Loyola wird in diesem Buch ersichtlich. Der neue, junge Heilige – fast unser Zeitgenosse – trägt auch in seinen Adern den glühenden, missionarischen Geist der besten katholischen Tradition Spaniens, die von so vitaler Notwendigkeit für unsere Zeit ist.

Der geistliche Weg von Bruder Rafael ist eine lebendige Verwirklichung dieser bedingungslosen Hingabe des eigenen Lebens an Gott durch Jesus Christus für seine Kirche und für die Welt, zu der die geistlichen Übungen, die Exerzitien führen. Sie sind in Zeiten des Unglaubens für alle eine solide Nahrung für den Glauben und die Hoffnung, für Junge und Alte, für Priester, Gottgeweihte und Laien.

Rafael Arnáiz Barón wurde am 9. April 1911 in Burgos (Spanien) geboren. Während seines Architekturstudiums in Madrid vernahm dieser beliebte sympathische und humorvolle junge Mensch den Ruf zum Ordensleben. Er verzichtete auf alles, was ihm die Welt hätte bieten können, und trat 1934 in die Trappistenabtei San Isidro de Dueñas (bei Palencia) ein. Dort überließ er sich Gott mit Freude und Großmut. Seine tiefe und zarte Liebe zu Maria, der Mutter Jesu, gab ihm Kraft, sich ganz im Verborgenen für Gott und sein Reich hinzugeben. Schon sehr bald wurde sein Glaubensweg durch Krankheit auf eine harte Probe gestellt. In seiner Liebe und in seinem Schmerz, in seiner spontanen Freude und in seinem schweigenden Leiden spiegelt er das wider, was im Innersten eines jeden Herzens lebt. Schon am 26. April 1938 gab er sein junges Leben an seinen Schöpfer zurück. Der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich rasch, und seine zahlreichen Schriften, die sich durch ihre geistliche Tiefe auszeichnen, werden weltweit erbeten und gelesen.

Seine Spiritualität ist tief und doch so einfach, dass jeder sie verstehen kann. Papst Johannes Paul II. sprach über Bruder Rafael beim Weltjugendtag in Santiago de Compostela (1989) als Vorbild der Nachfolge Christi – besonders für die Jugend. Auch beim Weltjugendtag von Köln (2005) wurde Rafael vorgestellt. Im September 1992 erfolgte seine Seligsprechung. Die Heiligsprechung wurde auf den 11. Oktober 2009 gelegt.

Seiten: 200

Juan Antonio Martinez-Camino

ISBN:978-3-8107-0121-3

Seiten: 200

Normaler Preis €12,80 EUR
Normaler Preis Verkaufspreis €12,80 EUR
Sale Ausverkauft
inkl. MwSt.
Vollständige Details anzeigen

Juan Antonio Martinez-Camino

Leseprobe

Rafael Arnáiz Barón wurde am 9. April 1911 in Burgos geboren. Er war das älteste der vier Kinder der Eheleute Rafael Arnáiz, eines Ingenieurs für Forstwesen, und Mercedes Barón, einer Frau, die ebenso fromm wie gebildet war und zu deren Vorlieben die Musik und die Literatur gehörten. Die Familie war wohlhabend und vertraute die Erziehung ihrer Kinder den Jesuiten an. Rafael kommt mit neun Jahren zu Beginn des Schuljahres 1920/21 in das Kolleg „La Merced“ und wird natürlich Mitglied der Marianischen Kongregation der Unbefleckten Empfängnis. Coli-bacillares Fieber hält ihn für längere Zeit zu Hause fest, aber der Rektor des Kollegs persönlich, P. Antonino Araá Mendía (1875-1965), der Rafael sehr schätzte, brachte ihm jeden Sonntag die heilige Kommunion. Im Kolleg „La Merced“ von Burgos verbrachte Rafael nur drei Schuljahre, weil die Familie 1922 nach Oviedo zog. Aber im Alter von zwölf Jahren beginnt der Junge das Schuljahr 1923/24 im Kolleg der Gesellschaft Jesu in der Hauptstadt des Fürstentums Asturien, dessen Patron ausgerechnet der hl. Ignatius war.
Es handelt sich um eine Schule, die erst kurz zuvor, nämlich 1921, gegründet worden war, sich allerdings nicht halten konnte. Schon zum Schuljahr 1926/27 wurde die 5. Klasse aufgehoben; genau die, in die Rafael hätte kommen sollen. Daher musste er die Schule wechseln. So kam es, dass er in Oviedo nur zwei Jahre bei den Jesuiten in die Schule ging und mit 15 Jahren auf die staatliche Schule wechselte, wo er seine Gymnasialzeit drei Jahre später, im Jahr 1929, beendete.
Es waren also drei Jahre in Burgos und zwei in Oviedo, in denen Rafael Schulen der Gesellschaft Jesu besuchte. Das weist darauf hin, dass er mit Sicherheit wenigstens zwei oder drei Tage pro Schuljahr an Exerzitien teilnahm. Aber die Verbindung zu den Jesuiten beschränkte sich nicht auf diese fünf Jahre, sondern dauerte an. Seinem Onkel Leopoldo erzählt er in einem Brief aus Oviedo vom 11. Oktober 1930: „Wir werden die ‚Gruppe des hl. Aloisius von Gonzaga‘ bei den Jesuiten gründen“6. Aus seinem Tagebuch von 1932 wissen wir, dass er im Januar jenes Jahres um 19 Uhr an den Zusammenkünften bei den Jesuiten teilnahm7. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Treffen der ‚Marianischen Kongregation der Verehrer des hl. Aloisius’ bei den Jesuiten. Es waren die Jahre, die Rafael nach seinem Abitur in Oviedo verbrachte. Zuerst bereitete er sich auf die Aufnahmeprüfung für die Hochschule für Architektur in Madrid vor, die er am 26. April 1930 bestand. Dann belegte er ein Fernstudium dieser Hochschule, bis dass er im September
1932 in die Hauptstadt Spaniens übersiedelte. Auch in dieser Zeit unterließ er es nicht, jährlich Exerzitien zu machen, wahrscheinlich einige Male in Covadonga. Es waren die Jahre, in denen er auf die erste Seite seines hellbraunen Heftes das „Nehmt, Herr, und empfangt“ überträgt, das dem ersten Punkt der „Betrachtung, um Liebe zu erlangen“ entnommen ist. Es waren auch die Jahre, in denen Rafael in einem anderen Album – Großformat und mit dunkelgrünem Ledereinband – viele Texte geistlicher Schriftsteller sammelt8. Auch darin fehlen nicht verschiedene Gedanken des hl.Ignatius, denen ein kleines Bild mit dem Antlitz des Heiligen von Loyola – das berühmte Gemälde des Sánchez Coello – beigefügt ist, was die Bedeutung des Geschriebenen hervorhebt.