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Alfred und Sylvia Sobel

Spirituelle Schätze entdecken

Spirituelle Schätze entdecken

Wo und wie können wir Gott finden? Was kann unserem Leben Tiefe und Sinn verleihen? Spirituelle Schätze warten darauf, entdeckt zu werden. Dazu benötigen wir keinen Spaten, sondern ein wachsames Herz und aufmerksame Sinne für die Weisheiten spiritueller Frauen und Männer, die ein Leben lang auf der Suche nach Gottes Spuren in ihrem Leben waren. Ihrer Altersweisheit im Gespräch zu lauschen und ihnen über die Schultern zu schauen, dies eröffnete unserem Leben ungeahnte Horizonte. Entstanden ist ein Buch für Glaubende und Sinnsucher, inklusive Adressen der spirituellen Oasen, die uns inspirierten.

Seiten: 134

Alfred und Sylvia Sobel

ISBN:978-3-8107-0339-2

Seiten: 134

Normaler Preis €14,80 EUR
Normaler Preis Verkaufspreis €14,80 EUR
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Alfred und Sylvia Sobel

Leseprobe

In unserem Buch geht es um solche spirituellen Schätze, die in Menschen verborgen sind, die sich seit langer Zeit auf der Suche nach Gott befinden. Im Reichtum ihrer Lebens- und Glaubensgeschichten finden sich Quellen spiritueller Lebenskunst. Diese Quellen können aus Glaubens- und Kirchenmüdigkeit herausführen, wenn man sich nur darauf einlässt. Viel spirituelles und traditionell christliches Wissen ist heutigen Menschen verloren gegangen, aber es ist tröstlich, dass wir nicht alles neu erfinden müssen. Wie wunderbar, dass auch die christliche Religion wertvolle Schätze der Weisheit birgt. Wie traurig wäre es, der eigenen Religion und Tradition nichts mehr zuzutrauen, von ihr nichts mehr zu erwarten! Auf der Suche nach gelebten Quellen der Spiritualität haben wir das Gespräch mit erfahrenen, lebenserprobten Nonnen, Mönchen und Geistlichen gesucht. Formen spiritueller Lebensgestaltung begegnen wir am besten als Fragende, also indem wir nach den Erfahrungen derer fragen, die diese Lebenspraxis seit langem leben und erleben. Einige dieser Gespräche und Begegnungen erschienen uns so wichtig und wegweisend, dass wir sie festhielten und einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Dies sind Begegnungen mit zwei Benediktinerinnen, einem Jesuiten, dem Prior von Taizé, einer kleinen Schwester Jesu, einem Pallottiner, einer »Dernbacher«-Schwester, einem Franziskaner, einem französischen Generalvikar und einer südkoreanischen Dominikanerin. Wir lernten dabei verschiedene, sehr bereichernde Formen der Gottessuche und des Unterwegsseins in der christlichen Spiritualität kennen und schätzen. Die Einkehr in Klöster prägte schon früh unser Leben. Zunächst als alleinstehende, junge Erwachsene – später dann als Ehepaar – suchten wir Klöster als Oasen, Ruheorte und Orientierungspunkte auf. Unser Antrieb war von Anfang an etwas, das man als Sehnsucht bezeichnen kann, eine Sehnsucht, dem Geheimnis des christlichen Glaubens ein wenig näherzukommen. Diese Sehnsucht hat uns im Laufe der Jahre, die nun folgen sollten, nicht verlassen. Wir haben sie später mit unseren drei Kindern geteilt, die uns bereits von Kindesbeinen an in verschiedene Klöster Europas begleitet haben. Was uns in all den Jahren und an den verschiedensten Orten immer wieder faszinierte, war die herzliche Aufnahme, seinerzeit sogar mit zwei sehr lebhaften Kleinkindern, sowie der ehrliche, offene und unverstellte Umgang miteinander, der in den meisten Klöstern gepflegt wird. Wir haben im Rückblick auf die Jahre der Klostereinkehr, mittlerweile immerhin über 35 Jahre, festgestellt, dass Menschen, die ihren Weg in der Hoffnung auf einen gnädigen und barmherzigen Gott gehen, oftmals eine tiefe Weisheit ausstrahlen oder anders gesagt, die Leuchttürme in rauer und dunkler See sind, über die es sich wirklich zu reden – und zu schreiben – lohnt!
Zahlreiche dieser spirituellen Menschen tragen tiefgründige Grundwahrheiten in ihren Herzen und sind gern bereit, sich demjenigen zu öffnen, der ihnen mit Respekt und echtem Interesse begegnet. Menschen, deren Leben von der tiefen Suche und Sehnsucht nach Gottes Weisungen durchdrungen ist, strahlen eine unnachahmliche Gelassenheit und Güte aus, die uns eine Vorahnung auf den Himmel geben. Sie wirken in der heutigen schnelllebigen und hektischen Zeit, in der jeder auf der Suche zu sein scheint, wie Oasen in der Wüste. In zahlreichen Ländern Afrikas gibt es die Institution des »abre à palabres«, d.h. einen Baum im Ort, unter dem die Dorfältesten die Gemeinschaft Anteil nehmen lassen an ihrem reichen Erfahrungsschatz, an dem man sich trifft und Lebensweisheiten austauscht. Wir werden heute in einem hohen Maße beeinflusst von Massenmedien und der digitalen Welt und wissen oft nicht mehr, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Die geistlichen Schätze, welche erfahrene und spirituelle, gottsuchende Menschen in sich bergen, können für die Nachwelt Wegweiser und Orientierung gleichermaßen anbieten. In Afrika gibt es auch das weise Sprichwort: »Wenn ein alter Mensch stirbt, geht eine ganz Bibliothek verloren.« Auch bei uns haben ältere Menschen im Laufe ihres Lebens wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt, die es lohnen, gehört und aufgeschrieben zu werden. Ähnelt unser Verhältnis zu Gott nicht oftmals dem Verhalten der Südseeinsulaner? Ihre Vorfahren fuhren einst mit kunstvoll gebauten Booten über den Pazifik. Dabei entdeckten sie die paradiesischen Südseeinseln. Sie ließen sich dort nieder und vergaßen, wie man seetüchtige Boote baut und auf See navigiert. Menschen orientieren sich selten an Sachen, sondern eher an glaubwürdigen Menschen, die Krisen bewältigt haben, ihren Weg gegangen sind und ihr Ideal gelebt haben. Vielleicht werden Sie bei der Lektüre des Buches neugierig und fragen: Was an diesen Menschen, ihrem Leben und Handeln, spricht mich an und bewegt mich? Welche Aussagen, welches Engagement, welche Glaubenserfahrungen und welche Ideen sind heute nötiger denn je? Wo gibt es Anknüpfungs- oder Reibungspunkte für mein eigenes Leben? Mögen die Impulse und Erkenntnisse, die aus unseren Begegnungen sprechen, auf Sie wirken und helfen, Ihre eigenen Wege der Gottes- und Menschenliebe einzuschlagen und zu teilen. Auf diese Weise können die Impulse unserer Gesprächspartner Orientierung
bieten in einer Zeit großer Orientierungslosigkeit, innerhalb und außerhalb der Kirchen.
Wir beginnen dieses Buch mit einem Brief an unseren hoch geschätzten Dominikanerpater Gerhard Puhan, der nach schwerer Krankheit am 07.08.2019 in die Ewigkeit heimgegangen ist. Er war für uns ein leuchtendes Beispiel für lebendigen und tiefen Gottesglauben.
Anschließend werden wir unsere Interviewpartner und ihren Aufgabenbereich kurz vorstellen. Im Anhang finden Sie
Hinweise auf die verschiedenen Klöster, denen sie angehören und deren Adressen. Einige dieser Klöster empfangen gern Gäste, die Einkehrtage oder Zeiten der Stille dort verbringen wollen.